Es ist wieder Bärlauch-Saison und ich freu mir nen Ast. Stehe total auf dieses quietschgrüne Kraut und könnte es im April täglich essen. Warum also nicht mal gleich als Bärlauch Pasta verarbeiten? Habe ich vor ein paar Tagen ausprobiert und hatte plötzlich einen Haufen Hulk-Nudeln vor mir auf dem Tisch! 😀 Die Sauce ergab sich so ein bisschen aus dem Inhalt unserer Vorratskammer. Ein oller Blumenkohl, ein Stich Butter und natürlich ordentlich Parmesan – fertig war eine „pseudo“, dafür aber wunderhübsch grüne „Pasta Alfredo“! Eigentlich war die Aktion als Testballon für Video-Content auf meinem Instagram-Account gedacht. Kam aber so gut an, dass es jetzt als Rezept-Quickie doch auf dem Blog landet!
An dieser Stelle 2-3 kurze Worte zum Gericht „Pasta Alfredo“. Die ist mir nämlich bisher überwiegend aus dem US-amerikanischen Raum ein Begriff. Pasta „Alfredo“ heißt nichts anderes, als dass die gekochten Nudeln in Butter, Parmesan und ggf. Sahne geschwenkt werden. An sich halt einfach extrem reichhaltig und – natürlich, bei den Grundzutaten – lecker. Hat man allerdings (so wie ich) einen armen, vergessenen Blumenkohl im Haus, kann man den perfekt untermogeln und mit gutem Gewissen doppelt reinhauen! 😀
Die Alfredo funktioniert natürlich auch mit gekauften Nudeln. Dann ist es tatsächlich in weniger als einer halben Stunde gezaubert. Und als Beruhigung für alle Menschen, die wie ich nicht sooooo auf Blumenkohl stehen: Zwischen Butter und Parmesan schmeckt er gar nicht vor, gibt dem Gericht aber eine richtig schöne seidige Cremigkeit.
Pasta selber machen – ein No-brainer!
Ich LIEBE es, Pasta selber zu machen. Also nicht, dass ich besonders fingerfertig oder geschickt drin bin (wobei mit der Übung auch die Schnelligkeit kommt). Meistens werden es einfach Tagliatelle. Und meist bin ich sogar zu faul, meine Nudelmaschine aus dem Schrank zu holen. Ich mag es, mit den Händen zu arbeiten – vor allem bei Teig!
Übrigens denke ich jedes Mal, wenn ich am Walzen, Schneiden und Füllen bin, an Filippo. Er hat mir vor ein paar Jahren die Angst genommen und gezeigt, wie simpel selbstgemachte Pasta eigentlich ist. In seiner Wohnung habe ich zum ersten Mal Nudeln gemacht und sie über einem Besenstiel zum Trocknen aufgehangen. Sein Grundrezept für Pastateig findet Ihr übrigens in einem eigenen Blogpost. Es ist auch die Basis für die Bärlauch Pasta in diesem hier. 🙂
Mein Tipp für Euch: Macht einfach immer die doppelte Menge Pasta und friert einen Teil ein. Ist DER Joker, wenn man mal so gar keine Lust auf Kochen abends hat und sich einfach mal eine dampfende Schüssel Aglio e Olio oder Carbonara aus dem Nix zaubern kann.
Rezept Bärlauch Pasta (für 4 Portionen)
Ihr benötigt:
- eine Handvoll Bärlauch (etwa ein halbes Bund)
- 4 Eier
- 450 g Mehl
- eine gute Prise Salz
- ggf. etwas Hartweizengrieß, um die geschnittenen Nudeln gegen das Aneinanderpappen zu bestäuben)
Mixt als erstes die Eier mit dem Bärlauch in einem Standmixer oder mit einem Stabmixer. Am schönsten wird es, wenn wirklich keine Fitzelchen mehr übrig sind. Schaden tun diese aber auch nicht.
Mehl und Salz in eine große Schüssel geben, eine Mulde hineindrücken. Die Bärlauch-Ei-Mischung in die Mulde geben und von innen nach außen das Mehl einarbeiten. Ordentlich kneten. Glücklich, wer jetzt eine gute Küchenmaschine hat (ich hab keine)! 10 Minuten sollten es sein. Ggf. ein wenig Mehl nachstäuben (hängt von der Größe der Eier ab). Fertig geknetet fühlt der Teig sich geschmeidig und weich an, wenn man mit dem Finger hineindrückt.
In Folie eingeschlagen jetzt ab in den Kühlschrank für mindestens eine Stunde. Übrigens hält er sich bei mir auch mal 2-3 Tage, bevor ich ihn weiterverarbeite.
Nach der Ruhezeit die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig mit einer Nudelmaschine oder dem Nudelholz so dünn wie möglich ausrollen. Mit Mehl oder Hartweizengrieß bestäuben, mehrmals falten und mit einem scharfen Messer in Streifen schneiden. Mit den Händen vorsichtig auseinanderziehen, ein weiteres Mal bestäuben und die Bärlauch Pasta auf einem Teller oder Schneidebrett bis zur Verwendung locker ausbreiten. Wenn ihr die Möglichkeit habt, die Nudeln jetzt noch einmal kaltzustellen – umso besser.
Zu lange sollte es nun nicht mehr bis zur Verarbeitung sein, damit die Nudeln nicht wieder zusammenklumpen. Die Kochzeit beträgt knackige 3-4 Minuten. Rührt die Nudeln sachte auseinander, wenn Ihr sie in das kochende Wasser gebt, damit sie nicht verkleben.
Rezept Bärlauch Pasta „Alfredo“ mit Blumenkohl
Ihr benötigt für 4 Portionen:
- 800-900 g frische Pasta (siehe Rezept oben)
- Knoblauch, 2 Zehen
- 2 Schalotten
- ein Blumenkohl
- 300 ml Gemüsebrühe
- 150 g Parmesan
- 50 g Butter
Als erstes wird der Blumenkohl zerkleinert und in Salzwasser gargekocht. Den abgegossenen Blumenkohl mit der Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer und der Butter sehr fein pürieren. Noch einmal abschmecken.
Den Parmesan fein reiben und beiseite stellen. Knoblauch und Schalotten fein hacken. Setzt parallel zum Nudelwasser eine große Pfanne oder einen weiteren Topf auf, in dem Ihr das Olivenöl erhitzt.
Schalotte und Knoblauch im Olivenöl anschwitzen. Blumenkohl-Crème dazugeben und erhitzen. Parallel kocht Ihr die Pasta.
Zum Schluss die fertige Pasta zusammen mit dem Parmesan unter die Creme heben. Vorsichtig vermengen, damit der Parmesan gleichmäßig schmelzen kann. Und Servieren. Fertig!