Chai Latte am Stiel oder als Bällchen. Genauer: Chai-Latte-Eis. Gute Idee?
Dachte ich mir auch, hab’s ausprobiert und präsentiere hier mein Rezept für selbstgemachtes Chai-Latte-Eis!
Ein Rezept mit der passenden Gewürzmischung für frischen Masala Chai und selbstgemachten Chai-Sirup hatte ich ja schon im Winter vorgestellt, weil ich die Kombi der Aromen echt toll finde und es selbstgemacht doch 1000 Mal besser schmeckt als der aromatisierte M*nin-Quatsch. Ein super Gastgeschenk übrigens! Aber davon abgesehen zu schade, um nur gelegentlich einen Chai Latte zuhause zu machen. Seien wir mal ehrlich, wie oft nimmt man sich die Zeit mit dem Milch-Schäumen etc.? Vor allem morgens bin ich kein feingeistiger Genießer, sondern brauche in erster Linie mehrere Tassen Kaffee mit ordentlich Wumms.
Es hat so Spaß gemacht, die Gewürze zu fotografieren!
Insofern hab ich schon öfters überlegt, was man mit dem ganzen Sirup im Kühlschrank, bzw. den Gewürzen ohne allzu viel Aufwand so anstellen könnte. Superlecker finde ich persönlich die Variante, einen Chai-Latte mit einem Espresso zu einem kräftigeren „Dirty Chai“ zu pimpen. Falls ihr es noch nicht ausprobiert habt, die Chai-Aromen liebt, aber kein Latte-Trinker seid: Testet mal diese „erwachsenere“ Chai-Latte-Variante, dürfte Euch sehr gefallen!
Ei im Speise-Eis – ja oder nein?
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe das Rezept für mein Chai-Latte-Eis mit und ohne Ei ausprobiert und finde es mit Ei einfach cremiger. Aber es schmeckt auch ohne sehr lecker, wird allerdings etwas kristalliner. Das Ei fungiert in Speiseeis-Rezepten als Emulgator, das heißt, die Kombination von Fett und Wasser, die ihr in Sahne und Milch habt, wird dadurch stabilisiert. Die beiden Komponenten gefrieren nicht separat, sondern bleiben trotz des Rührens und Frierens stabil und cremig. Einen super Artikel dazu gibt es übrigens hier auf Roberts Eis-Blog.
Ihr könnt bei der Zubereitung entweder Chai-Sirup (selbstgemacht oder gekauft) oder frische Gewürze benutzen, was ich persönlich gemacht habe, weil sie in meinem Schrank nur drauf warten, benutzt zu werden.
Da ich mir bei meinem letzten Besuch im Kölner Kochhaus spontan diese (Provisionslink) Förmchen für Eis am Stiel (plus ÜBERTRIEBEN viele Stäbchen! Ich weiß nicht, was mich da wieder geritten hat!) gekauft habe, war ich ohnehin auf der Suche nach der nächstmöglichen Gelegenheit zum Ausprobieren.
Rezept Chai-Latte-Eis
Ihr benötigt:
- 250 ml Vollmilch
- 200 ml Sahne
- 90 g Zucker
- 2 Eigelb (optional)
- 1 Ei (optional)
- 2 EL Schwarztee (gehäuft)
- 1 EL Ingwer, gehackt
- 1 TL Kardamomkapseln, grüne
- 1 Zimtstange
- 8 Nelken
- 1/4 TL schwarze Pfefferkörner
- 1 gestrichener TL Fenchelsaat
- 2 Anissterne
Schritt I: Chai-Latte-Sahne kochen
Gebt die Gewürze und den Ingwer in einen Mörser und zerdrückt sie grob, damit sie beim Kochen ihr ganzes Aroma abgeben können. Gebt die Mischung mit der Milch und 100 ml Sahne in einen Topf. Kocht nun das Ganze bei mittlerer Hitze auf.
Dann dreht ihr die Hitze herunter und lasst das ganze 10 Minuten vor sich hin köcheln.
Gebt nun die 2 gehäuften Esslöffel Tee dazu und lasst die Mischung weitere 3 Minuten kochen, bevor ihr den Topf vom Herd nehmt, die restliche Sahne hinzugebt und die Mischung etwas abkühlen lasst.
Entweder könnt ihr die abgekühlte Mischung nun sofort in die Eismaschine oder in den Froster geben, oder ihr bindet sie für mehr Cremigkeit mit Ei, wie im nächsten Schritt beschrieben.
Schritt II (optional): Chai-Latte-Sahne mit Ei binden
Setzt einen Topf mit Wasser auf und verquirlt in einer darauf passenden Schüssel Ei und Eigelbe. Gebt die Gewürz-Sahne hinzu und schlagt die Mischung über dem Wasserbad auf, bis sie eindickt.
Sie sollte etwas sämiger als Vanillesauce sein.
Chai-Latte-Eis ohne Eismaschine einfrieren
Um ohne Eismaschine ein cremiges Eis zu erhalten, muss man es leider mehrfach während des Gefriervorgangs cremig rühren. Etwa 4-5 Mal im 45-Minuten-Rhythmus (zum Schluss gerne in etwas kürzeren Abständen). Ich habe einen Teil meiner Masse übrigens nach dem dritten Rühren in die Silikonform gefüllt und dann darin fertig gefroren. Als so wirklich dicht hat sich die erwähnte Silikonform nämlich beim Einfüllen der noch ganz flüssigen Masse nicht erwiesen. Aber bei dem günstigen Preis konnte ich mich darüber nicht wirklich ärgern.
Mit dem Ergebnis war ich aber super zufrieden! Lecker, cremig, sehr einfach aus den Formen zu lösen und perfekt für eine kleine Nascherei portioniert.
Mit dem Abstechen von Bällchen tue ich mich trotz guter Konsistenz a immer sehr schwer, deswegen verzeiht die etwas ungelenken Bilder 😉 – geschmeckt hat es klasse! Vor allem die leichte Schärfe des Ingwers hat die Mischung sehr schön abgerundet…
Affogato mit selbstgemachtem Chai-Latte-Eis
Ich habe ja zu Beginn den „Dirty Chai“ erwähnt – die Kombination von einem Chai-Latte mit (mindestens) einem Extra-Shot Espresso. Das funktioniert mindestens genauso gut mit diesem Chai-Latte-Eis-Rezept und hat in Italien als Dessert den schönen Namen Affogato al caffè, was soviel bedeutet wie „im Kaffee ertrunken“ 🙂
Eine Kugel Eis wird mit einem schönen starken Kaffee/Espresso übergossen und fertig ist der perfekte Abschluss für ein leckeres Essen. Dessert und Espresso gleichzeitig quasi.
Ich habs mit meinem Chai-Latte-Eis genauso gemacht und gleich beide Portionen vom Foto weggeschlürft, haha