Ich bin ein Frühstücks-Muffel. Normalerweise kann man mich morgens weder mit Müsli/Granola, noch mit Brötchen, Stullen oder Pancakes aus dem Bett locken. Avocado-Toast? Nö danke. Dann lieber ne Kanne Kaffee nur für mich alleine, da trink ich dann bis Mittag dran. Im Anschluss dann ein „Spätstück“ oder frühes Lunch, und ich halte durch bis zum Abendessen – in meinen Augen eh die einzige ernstzunehmende Mahlzeit des Tages. Quasi die Antithese zu Healthy Living mit low carb Dinner und elaborierten Bowls am Morgen. Da bin ich sowas von raus. Morgens bin ich manchmal sogar zu grumpy für gutgelaunte Radiosender, insofern… Smoothie-Bowls sind keine Option.
Zuckerbombe Knuspermüsli?
Aber: Ich will mich ja bessern. Und an guten Gewohnheiten arbeiten. Früher (in einer Phase meines Lebens, wo ich allerdings auch knapp 20 Kilo mehr wog – Fotobeweise existieren so gut wie nicht mehr, bzw. sind unter Verschluss) fand ich ja Knuspermüsli immer toll. Konnte ich schüsselweise futtern (das Gewicht kam nicht von ungefähr), bis ich irgendwann mal angefangen habe, mich ein bisschen mit meiner Ernährung zu beschäftigen und einen Blick auf die Zutaten und Nährwerte geworfen habe. Ab dem Zeitpunkt hat’s dann irgendwie auch nicht mehr geschmeckt und ich bin zum Müsli-Puristen geworden. 2-3 EL gutes Müsli, frisches Obst, dazu Milch und Joghurt.
Naja, und momentan versuche ich, wieder mehr gute Gewohnheiten in mein Leben zu integrieren. D.h. wieder mehr Sport machen, mehr Wasser, weniger Kaffee und vor allem weniger Alkohol. Früher ins Bett. Früher Aufstehen. Mehr Lesen. Weniger Multitasking. Das übliche halt. Als achtsame und zeitgemäße Menschen mit Yoga-Hintergrund und der ein oder anderen Unverträglichkeit kennt ihr das ja alle! 🙂
Die gesunde Alternative: selbstgemachtes Granola
Was die Ernährung angeht, bin ich ja schon garnicht mal so schlecht. Und vor Allem, wenn man bedenkt, wie viele Leute sich ernähren, ist es bei mir eher ein Luxus-Problem. Fertig-Produkte nutzen wir ohnehin nicht, Billig-Fleisch ist keine Option und abwechslungsreich geht es auch zu. Letzte Woche habe ich einen Entsafter besorgt, um mich zum Obst-Essen zu bringen (mache ich sonst nicht wirklich). Und frühstücken… tja, nicht meine Stärke. Aber genau deswegen gibts jetzt einen riesigen Vorrat knuspriges Granola im Schrank. Vollgepackt mit Nüssen, Datteln, Cranberries und Kokosmus. Kein Öl und kein raffinierter Zucker. Als kleinen Extra-Kick habe ich noch Kakaobohnen zerstampft und zusammen mit ein wenig gutem Kakao-Pulver untergemischt. Ich sag Euch, die Mischung zwischen nussig, herb kakao-ig und säuerlich-fruchtig ist ein Traum.
Das Coolste an dem Müsli ist, dass man alle Zutaten beliebig kombinieren, verändern und anpassen kann. Deswegen: Ballert rein, wonach Euch der Sinn steht. Oder sucht Euch Ideen im Internet oder bei Pinterest. Genau wie bei meinem Rezept für selbstgemachte Müsli-Riegel gilt: Unbegrenzte Möglichkeiten. Am besten macht man gleich einen richtig großen Vorrat an Granola auf einen Schlag – der Aufwand ist eh derselbe und so lohnt es sich beim Einkaufen eher. Eignet sich übrigens auch optimal als Geschenk. Ich habe genug Granola gemacht, um es beim kommenden kulinarischen DonnersDienstag als Gastgeschenk zu verwenden. Funktioniert besser als jede Visitenkarte 😉
Rezept Granola (Knuspermüsli), selbstgemacht
Ihr benötigt:
- 500 g Haferflocken, zart
- 500 g Haferflocken, kernig (Großblatt)
- 500 g Dinkelflocken, kernig (Großblatt)
- 250 g Datteln
- 200 g Cranberries, getrocknet
- 400 g Agavendicksaft (alternativ Kokosblütensirup, Honig, Ahornsirup, etc.)
- 200 g Paranüsse
- 150 g Cashewnüsse
- 100 g Kürbiskerne (auch hier: alle Nüsse lassen sich nach Lust und Laune ersetzen und variieren)
- 400 g Kokosmus oder Kokosöl (ich habe beides gemischt, alternativ ginge Erdnussbutter etc.)
- 150 g getrocknete Kakaobohnen (optional)
- 5 TL gutes herbes Kakaopulver (optional)
Lasst Euch von der langen Zutatenliste nicht abschrecken. Plündert Euren Vorratsschrank und verwendet alles, was Ihr so findet und mögt. Cornflakes, Rosinen, Trockenobst, Nüsse… Letzten Endes ist es nur das Verhältnis zwischen klebrig-flüssig (Sirup, Nuss-Mus/-Öl), klebrig-fest (Datteln, Trockenfrüchte) und trocken (Nüsse und Flocken), das ungefähr stimmen sollte.
Meine Granola-Action mit den aufgelisteten Zutaten resultierte übrigens in ca. 3,2 Kilo Knuspermüsli, also reduziert die Mengen ruhig nach Euren Bedürfnissen 😉
Die Zubereitung ist easy-peasy. Im Grunde wird einfach alles gut vermischt und im Ofen „trocken gebacken“.
Schritt I: Nüsse und Trockenfrüchte für das Granola vorbereiten
Hackt Nüsse und Trockenobst, so fein Ihr es mögt. Nun mischt alle trockenen Zutaten in einer großen Schüssel: Getreideflocken, Nüsse, Trockenobst, die ebenfalls gehackten Kakaobohnen und das Kakaopulver.
Schritt II: Die flüssigen Zutaten
Anschließend erwärmt Ihr das Kokos-Mus/-Öl ggf. in einem Topf, falls es fest ist, bis es wieder eine flüssige Konsinstens hat. Verrührt den Agavendicksaft (oder anderen Sirup Eurer Wahl) mit dem Topfinhalt und gebt alles zu den übrigen Zutaten in die Schüssel. Das ganze wird mit den Händen gut vermengt. Geht sicher, dass es keine Dattel-Klumpen oder ähnliches gibt, sondern alles schön gleichmäßig miteinander vermischt ist.
Schritt III: Das Granola backen
Nun müsst Ihr nur noch Euer Knuspermüsli knusprig kriegen 😉 Heizt den Ofen auf 120 °C vor. In der Zwischenzeit könnt Ihr ein oder zwei Blecke mit Backpapier vorbereiten. Ich musste meine riesige Menge auf insgesamt 5 Blechen backen, denn zu dick sollte das Blech nicht mit Granola bedeckt sein.
Legt die Granola-Masse etwa 3-4 cm dick auf dem Blech aus und backt es etwa 30 Minuten. Alle 10 Minuten verrührt Ihr die Masse auf dem Blech, damit sie gleichmäßig trocknen kann. Am Ende lasst Ihr das fertige Granola auskühlen. Nun könnt Ihr es in hübsche Behälter füllen und habt ab sofort ein gesundes Frühstück.