Kürbis-Kuchen mit Apfel-Cidre-Füllung

Tags:

Zutaten:

  • 500 g Kürbis (Hokkaido)
  • 250 g Mehl
  • 300 g Zucker (am besten Braunen)
  • 200 g Butter
  • 4 BIO-Eier
  • 2 TL Backpulver
  • 1 TL Natron
  • 2 TL Zimt
  • 1 TL Ingwer
  • 1/2 TL Kardamom
  • 1 TL Salz
  • 3 säuerliche Äpfel (z.B. Boskop, mittelgroß)
  • 300 ml Cidre
  • 1 Päckchen Puddingpulver (Vanille)

Was für eine Woche! Zunächst einmal gab es letzten Montag jede Menge kulinarischen Input bei der Chef-Sache in Düsseldorf. Dann war ich am Dienstag zum ersten Mal in einem  Zwei-Sterne-Lokal essen. Am kommenden Wochenende geht es für ein paar Tage ab nach München und die Woche drauf an die Nordsee! Dazwischen wird gekocht und gebacken, was das Zeug hält: Kürbis-Kuchen, Kürbis-Blondies, die ersten Advents-Experimente… Ganz schön was los im Moment!

Aber weil in zwei Wochen unser Toskana-Urlaub mit hoffentlich vieeeeel dolce far‘ niente und Erholung ansteht, macht mir das ganze Gewusel (außer chronischer Müdigkeit) nichtmal etwas aus – yeah!

Dieser Herbst: Fokus und Entschleunigung (vielleicht?)

Kürbis-Kuchen

Zwischenzeitlich machen sich aber langsam Herbst-Vibes breit. Die ersten Laubhäufchen auf dem Boden, kalte Nächte und die irgendwie andere Luft… ihr wisst schon, was ich meine 🙂 Passend dazu habe ich in den letzten Tagen auf Herbst-Modus umgeschaltet. Gestern habe ich im Antiquariat nach Herbst- und Urlaubslektüre gestöbert. Es gibt 2-3 neue Teesorten im Haus und ein paar neue Playlists auf Spotify. Wer mich kennt, weiß, dass Entspannung und Muße nicht gerade meine Stärken sind.

Ausgewogenheit will gelernt sein, zumindest bei Menschen wie mir, die zum Übertreiben in jeglicher Hinsicht neigen. Arbeit, Hobbies, Feierei, Sport, Alkohol… wenn, dann bin ich immer „all in“ und verschieße mein Pulver viel zu schnell. Meistens gipfeln freie Tage bei mir in Freizeitstress und dem Wunsch, Liegen-Gelassenes abzuarbeiten. Wirklich effizient bin ich damit aber nicht, stattdessen macht diese Grund-Nervosität mir letzten Endes eher schlechte Laune und ein chronisch schlechtes Gewissen.

Ein Grund mehr, mit den besten Vorsätzen in den Herbst zu starten: Maßvoll arbeiten, maßvoll essen, maßvoll sporteln und maßvoll trinken. Entspannter an die Baustellen rangehen und sich Pausen einräumen. Jajaja, so versuche ich es immer wieder – mal schauen, wie erfolgreich ich diesmal damit sein werde 😉

Dieser Herbst: Zeit für mehr Kuchen!

Es gibt wenig Dinge, die mich mehr entspannen, als simple Kuchen zu backen. Nichtmal, weil ich selber so gerne welche esse, sondern eher diese in sich abgeschlossene Tätigkeit. Beim Kochen ist es ja in der Regel so, dass fast jedes Gericht mehrere Komponenten hat und – vor allem – ratzfatz aufgegessen ist. Da ist ein Kuchen viel dankbarer: Man muss lediglich ein-zwei Stunden penibel die Anweisungen befolgen und hat am Ende dank Chemie und Physik ein Erfolgserlebnis. Und dieses auch noch mit einer ganzen Runde von Leuten teilen können – herrlich!

Steinigt mich bitte nicht ob der Vorhersehbarkeit des kommenden Rezeptes, aber come on… Wir läuten hier grade den Herbst ein, und was ein vernünftiger Foodblog sein will, muss unweigerlich mit einem totaaaaaaal leckeren Kürbis-Rezept um die Ecke kommen 😀 In meinem Fall eines, zu dem die Idee beim Putzen des Kühlschranks entstand. In dem lagen nämlich noch ein Haufen Äpfel und zwei übriggebliebene Flaschen Cidre vom vergangenen Supper-Club. Außerdem warten im Vorratsschrank diverse Puddingpulver-Tüten nun seit fast 2 Jahren darauf, endlich verwurstet zu werden 🙂

Die Idee war also ein mehrstöckiger Kürbis-Kuchen mit fruchtiger Apfel-Füllung. Ich bin mit dem Ergebnis richtig zufrieden! Der Kürbis-Kuchen ist saftig und herbstlich gewürzt mit Zimt, Ingwer und Kardamom, die Apfelmasse dazwischen frisch, säuerlich und ein wenig herb durch den leicht alkoholischen Cidre. Letzteren kann man natürlich durch Apfelsaft ersetzen, wobei der Alkohol ohnehin beim Kochen der Apfelmasse verkocht.

Rezept: Kürbis-Kuchen mit Apfel-Cidre-Füllung

Ich habe Hokkaido verwendet, weil man diesen praktischerweise nicht schälen muss

Ihr benötigt:

  • 500 g Kürbis (Hokkaido)
  • 250 g Mehl
  • 300 g Zucker (am besten brauner)
  • 200 g Butter
  • 4 BIO-Eier
  • 2 TL Backpulver
  • 1 TL Natron
  • 2 TL Zimt
  • 1 TL Ingwer
  • 1/2 TL Kardamom
  • 1 TL Salz
  • 3 säuerliche Äpfel (z.B. Boskop, mittelgroß)
  • 300 ml Cidre
  • 1 Päckchen Puddingpulver (Vanille)
Schritt I: Kürbis-Püree vorbereiten

Für Euren Kürbis-Kuchen braucht Ihr zunächst eine wesentliche Zutat: Kürbis-Püree! Das Püree lässt sich super-simpel vorbereiten. Nehmt Euch den Kürbis Eurer Wahl, schneidet ihn in Stücke und entfernt die Kerne und Fasern im Inneren. Praktischerweise braucht Ihr beim Hokkaido nicht einmal die Rinde zu entfernen.

Die Kürbisschnitze kommen auf ein Backblech und werden – ganz ohne weitere Zutaten – im Ofen bei 175 °C etwa 45-50 Minuten gebacken, bis sie weich sind.

Wendet die Stücke gegebenenfalls nach der Hälfte der Zeit. Im Anschluss könnt ihr etwaige zu knusprige Teile und die Stielansätze entfernen und die Spalten mit einem Kartoffelstampfer zu Mus verarbeiten.

Es müssten etwa 400 g Kürbis-Püree herauskommen.
Schritt II: Teig für den Kürbis-Kuchen vorbereiten

Schmelzt zunächst die Butter bei niedriger Hitze und lasst sie ein wenig abkühlen. Alternativ könnt Ihr auch 200 ml pflanzliches Öl verwenden. Die lauwarme, flüssige Butter kommt zusammen mit dem braunen Zucker, 4 Eiern und dem Kürbis-Püree in eine Schüssel und wird mit dem Handrührgerät zu einer homogenen geschmeidigen Masse verrührt.

In einer zweiten Schüssel vermischt Ihr die übrigen, trockenen Zutaten: Mehl, Gewürze, Natron, Backpulver und Salz.

Anschließend werden die trockenen Zutaten nach und nach in die Kürbis-Zucker-Ei-Mischung eingearbeitet.

Schritt III: Böden für den Kürbis-Kuchen backen

Heizt den Ofen auf 175 °C vor und kleidet Eure Kuchenform mit Backpapier aus. Die angegebene Zutatenmenge ist ausreichend für eine „kleine“ Springform mit 20 cm Durchmesser. Verteilt ein Drittel Eures Teiges gut fingerdick in der Springform.

Falls Ihr – wie ich – keine 3 identischen Formen habt, backt ihr nun die drei Böden nacheinander 20-25 Minuten lang bei 175 °C und lasst sie im Anschluss komplett auskühlen. Lasst den letzten ruhig in der Springform.

Schritt IV: Die Apfel-Cidre-Füllung

Probiert Euren Cidre. Ist er sehr süß oder eher ziemlich herb? Und wie süß möchtet Ihr die Füllung haben. Passt die Zuckermenge gegebenenfalls an, je nachdem, wieviel Süße Äpfel und Cidre schon mitbringen. 50 g sich ein relativ sicherer Mittelweg. Nehmt etwa 5-6 EL vom Cidre ab (darin wird gleich das Puddingpulver angerührt) und gebt den Rest zusammen mit dem Zucker in einen Topf.

Schält die Äpfel und schneidet sie im Anschluss in kleine Würfel. Gebt sie sofort zu den 300 g Cidre und dem Zucker in den Topf, damit sie nicht braun werden. Lasst den Topfinhalt aufkochen und rührt das Puddingpulver in dem abgenommenen Cidre oder Apfelsaft an. Wartet, bis die Äpfel, weich sind, aber noch nicht auseinander fallen und zieht den Topf vor Herd.

Das angerührte Puddingpulver kommt nun zu der Apfel-Cidre-Mischung und wird gründlich verrührt und noch einmal – ebenfalls unter Rühren – aufgekocht.

Die Hälfte der eingedickten Apfel-Cidre-Füllung kommt nun auf die unterste Teig-Platte, die Ihr – anders als ich – schlauerweise in der Springform gelassen habt 😉 Darauf legt Ihr vorsichtig die zweite Platte, verteilt darauf die restliche Füllung und deckt das Ganze schließlich mit der letzten Schicht Kürbis-Kuchen ab. Die Springform wandert nun für etwa 3 Stunden in den Kühlschrank, um komplett auskühlen zu können.

Voilà – Euer Kürbis-Kuchen ist nun praktisch fertig und kann jetzt nach Belieben mit Frosting, Glasur oder Frischkäse-Topping fertiggestellt werden! Ich habe mich spontan für ein Frosting mit weißer Schokolade, Zimt und Frischkäse entschieden und ganz zum Schluss noch eine dunkle Schokoladenglasur über den Kürbis-Kuchen gezogen.

Cream-Cheese-Frosting mit weißer Schokolade und Zimt

Verarbeitet 50 g flüssiger Butter mit 180 g Frischkäse und 1 TL Zimt mit dem Handrührgerät zu einer kompakten Masse.

Schmelzt 100 g Schokolade über dem Wasserbad und gebt es unter ständigem Rühren zu der Frischkäse-Mischung. Zum Schluss werden nach und nach (löffel-weise) 200 g Puderzucker zum Frosting gegeben.

Mit der fertigen Frostingmasse könnt ihr nun Euren Kuchen einstreichen.

Ja, ich weiß, diese Deko-Sache ist nicht so wirklich mein Ding 😀

Der Kuchen wandert nun für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank, damit Butter und Schokolade im Frosting schön fest werden können. Erst danach könnt ihr eine simple Zartbitterkuvertüre über den Kuchen geben.

Fragt nicht nach Bildnachweisen, ich habe es bei der Schokoglasur leider sehr ungeschickt und überschwenglich versemmelt- aber das Ergebnis sieht garnicht so schlimm aus, hehe 😀

Oder was denkt Ihr?

Lieblingsbild – ohne Kaffee, ohne mich! 🙂

Habt ein wunderschönes Herbst-Wochenende, mit Sonne, Faulenzerei und Kuchen galore! ♥