So Freunde, Sommerpause ist vorbei! Ich bin mehr oder weniger erholt, frisch verheiratet, habe mich durch die tollsten Sachen in Frankreich geschlemmt, und da ich jetzt unter der Haube bin und Daniel mir sicher ist, muss ich nicht mehr schön und schlank bleiben. Hahaaa!!! Scherz natürlich 😀 Trotzdem wird es höchste Eisenbahn, diese ganze Nummer hier mit einem urlaubs-inspiriertem Rezept wiederzubeleben: Sommerliche Lavendel-Panna-Cotta mit Ziegenfrischkäse und Pinienkern-Toffee!
Weil ich über die letzten Wochen nicht so wortlos hinweggehen will (sorry, falls das den ein oder anderen nicht interessiert!) – kurzes RoundUp:
Hochzeit und 1,5 Flitter-Wochen
Nach der Hochzeit, die den Kontroll-Freak in mir hat glückselig ausrasten lassen, könnte ich eigentlich einen pinterest-würdigen Artikel über Deko, DIY-Hochzeits-Equipment und weiß ich was schreiben. 150 Gäste, ein Riesensaal mit 15 Tischen, Tischdeko, Sitzpläne, Gastgeschenke, Blumen, Menükarten… Zum Glück hatte ich in den letzten heißen Tagen Unterstützung, aber das alles in Eigenregie zu planen und zu machen, war doch nicht so ganz ohne.
Meine Highlights – abgesehen von der Tatsache, dass ich den besten Tag EVER mit Daniel und all den wunderbaren Menschen um mich rum hatte: Daniel, der (ganz nach kroatischem Brauch) mit seiner Truppe bei meinen Eltern aufschlug, um mich dort gegen Schnaps und Geld auszulösen (noch vor der Trauung gabs also schonmal Häppchen, Schnaps und Live-Musik). Der eigens nach Deutschland geschmuggelte kroatische Schnaps (Danke, Tata!). Der ganze dalmatinische Schinken, den wir statt einer Hochzeitstorte spätabends anschnitten. Tante E., die irgendwann schnaps-selig vom Stuhl kippte. Was für ein geiles Fest das bitte war…
Der anschließende Roadtrip nach Frankreich danach war genau das richtige. Cabrio gemietet, spontan das Elsass angepeilt und los ging’s: Ohne die Route vorher zu planen, ohne irgendetwas zu buchen. Irgendwann nachmittags fiel die Entscheidung, wo wir abends einkehren wollten und fertig. Ich liebe diese Art, zu reisen. Und hab den perfekten Komplizen dafür gefunden. Außerdem habe ich so unanständig viel dort gegessen, dass ich leicht beschämt darauf zurückschaue. Unfassbar tollen Käse in Straßburg, das beste Lunch (mit dem teuersten Glas Weißwein) meines Lebens in Burgund, mit Lavendel aromatisierte Patés in der Provence und Rieslinge zum Drin-Ertrinken-Wollen im Elsass…
BaCk to Reality!
Nur – wie schlag ich jetzt den Bogen zurück in die Realität?
Vielleicht, indem ich einfach den Termin fürs nächste Dinner festlege und mir Gedanken zum nächsten Menü mache. Wie’s bei mir immer so ist, schaffe ich es partout nicht, mit dem Hauptgang anzufangen und den Rest drumherum zu bauen. 🙂 Und da ich noch bündelweise Lavendel aus dem Urlaub zuhause habe… und mir schamlos Ideen aus dem Restaurant, in dem ich arbeite, klaue, gibt es diesmal eine Lavendel-Panna-Cotta mit mildem Ziegenfrischkäse, löffelbarem Pinienkern-Toffee und gegrillter Aprikose! Übrigens ist die Bezeichnung Panna-Cotta („gekochte Sahne“) etwas irreführend, denn ganz so viel Sahne ist gar nicht drin. Stattdessen milder Ziegenfrischkäse und ein wenig Ricotta. Das ganze wird mit frischem Lavendel und Lavendelhonig aromatisiert. Mehr Provence-Feeling ging dessert-technisch nicht! 🙂
Lavendel-Panna-Cotta mit Ziegenkäse und Pinienkern-Toffee
Für 4-6 Gläser (je nach Größe) benötigt ihr:
- 150 g Ziegenfrischkäse
- 300 ml Sahne
- 150 g Ricotta
- 50 g Zucker
- 50 g (Lavendel-) Honig (normaler geht natürlich auch)
- 20 Stängel Lavendel, davon die Blüten (frisch oder getrocknet)
- 3 Blatt Gelatine
- 75 g Pinienkerne
Schritt I: Pinienkern-Toffee
Zunächst wird das Pinienkern-Toffee für die Lavendel-Panna-Cotta vorbereitet. Dazu röstet ihr die Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne an, bis sie Farbe bekommen und zu duften beginnen. Rechtzeitig vom Herd nehmen, in eine Schüssel verfrachten und beiseitestellen. Stellt Euch nun schon etwa 50 ml Sahne zum Ablöschen in Reichweite. Wenn ihr erstmal mit dem Karamell beschäftigt seid, ist eine Suche im Kühlschrank nicht mehr drin 😉
In derselben Pfanne lasst ihr nun 50 g Zucker hellbraun karamellisieren. Sobald er flüssig ist, kommen die Pinienkerne dazu und das ganze wird zügig verrührt.
Nun mit der Sahne ablöschen und fleißig verrühren, bis alle Karamellklumpen sich komplett aufgelöst haben und ihr eine sämige Karamellmasse habt. Lasst Euch nicht zum Probieren hinreißen, falls Euch Eure Zunge lieb ist – das Zeug ist höllisch heiß.
Nehmt die Pfanne nun vom Herd und gießt ggf. etwas Sahne nach. Das Toffee darf heiß ruhig recht flüssig sein (flüssiger als Risotto), denn beim Abkühlen wird es fest genug und im schlimmsten Fall habt ihr einen soliden Klumpen unter Eurer Lavendel-Panna-Cotta, den ihr mit einem Löffel niemals rausbekommt 😉
Das Toffee nun gleichmäßig auf Eure Gläschen verteilen und diese kalt stellen.
Schritt II: Lavendel-Sahne vorbereiten
Füllt die Lavendelblüten in einen (oder zwei) Teefilter und verschließt diese.
Gebt Lavendel und 250 ml Sahne (ihr könnt einen Teil auch mit Milch ersetzen, falls es Euch zusammen mit dem Frischkäse sonst zu mächtig wird) in einen Topf und lasst es bei mittlerer Hitze langsam aufkochen. Dabei löst ihr den Honig in der Mischung auf.
Sobald der Topfinhalt kocht, nehmt ihr die Lavendel-Sahne vom Herd und lasst sie noch 10 Minuten ziehen und etwas abkühlen, bevor ihr die Lavendelblüten herausfischt und die Sahne in eine Schüssel gebt.
Schritt III: Lavendel-Panna-Cotta zubereiten
Legt 3 Blatt Gelatine nach Packungsanweisung zum Einweichen in etwas kaltes Wasser. Während die Gelatine quillt, gebt ihr 150 g Ziegenfrischkäse und 150 g Ricotta zu dem Lavendel-Sahne-Gemisch und verrührt das Ganze gründlich.
Drückt die Gelatine-Blätter gründlich aus, gebt sie in einen kleinen Topf und löst sie bei mittlerer Hitze auf.
Sobald die Gelatine komplett flüssig ist, nehmt ihr den Topf vom Herd und gebt zunächst einige Esslöffel der Frischkäse-Masse unter ständigem Rühren hinzu. Erst jetzt kommt die Gelatine-Masse in die Schüssel mit dem Frischkäse.
Fleißig rühren, damit ihr später keine Klumpen habt und möglichst ohne Kleckern auf Eure Gläschen verteilen. Da ich mit Kellen und Löffeln immer mega rumsauen, mache ich das immer mithilfe einer Karaffe oder etwas ähnlichem 😉
Nach etwa 3 h ist die Créme fest genug und kann serviert werden.
Ein super Dessert, das sich auch am Vortag stressfrei vorbereiten lässt. Superlecker mit gegrillten Aprikosen oder Pfirsichen.