Momentan eines meiner Lieblingsessen: Scharf (und ein bisschen süß) marinierter Rosenkohl aus dem Ofen. Leicht karamellisiert, mit einem Rest „Biss“, schön scharf und kein bisschen labbrig oder stinkig… noch besser wird er nur, wenn man ihn zusammen mit einem kühlen Sesam-Joghurt-Dip serviert. Rezept für Marinade und Dip gibt es heute von mir. Plus eine optionale Zauber-Zutat, die nicht nur zu diesem Rezept passt… 😉
Es bricht eine weitere kürbis-freie Herbstwoche auf dem Blog heran. Statt dem Herbstgemüse schlechthin zu huldigen, etabliere ich derzeit mein neues Markenzeichen: Polarisierendes Essen in Bällchenform. Letzte Woche knusprig ausgebackene Blutwurst, diese Woche gibt es pikanten Rosenkohl. Wobei ich sagen muss, dass die Resonanz auf die Blutwurst bisher super war. Scheinbar wird heutzutage ja der Mut zur Nische und den nicht so populären Zutaten belohnt und wertgeschätzt. Wem die Blutwurst zu aufregend ist 😉 probiert vielleicht dann erstmal mein heutiges Rezept für den orientalisch angehauchten Rosenkohl mit Harissa und Tahini-Dip.
Ich habe ja das Gefühl, dass die Zubereitung im Ofen einfach das Beste aus bestimmten Zutaten hervorbringt. Wer Rosenkohl nur stinkig, labbrig und tot-gekocht kennt, sollte ihm also definitiv noch eine Chance geben und etwas Zeit im Ofen gönnen. Im Ofen gegart wird er wunderbar aromatisch, leicht bissfest und entwickelt eine ganz leichte Süße. Die Marinade mit feuriger Harissa und Honig ist eine tolle Ergänzung dazu. Und mal eine andere Variante, dieses oft so verkannte Gemüse zu kombinieren. Ich esse das Gericht momentan gerne als vegetarische und leichte Mahlzeit. Natürlich könnte man es auch als Beilage servieren, wobei die Kombination schon ziemlich geschmacksintensiv ist. Frische Minze oder Koriander kann ich mir übrigens für den extra Frische-Kick auch ganz hervorragend dazu vorstellen!
Rosenkohl aus dem Ofen mit Harissa und Joghurt-Tahini-Dip (2 Portionen)
Ihr benötigt:
- 600 g Rosenkohl
- 1 TL Honig
- 3 EL Olivenöl
- 1 TL Harissa
- 1/2 TL Senfsaat
- 3 EL Tahini
- 3 EL Joghurt oder Sauerrahm
- 1/2 Zitrone, der Saft davon
- Salz und Pfeffer
- frische Kräuter, nach Belieben
Heizt den Ofen auf 170 °C vor. Wascht und putzt den Rosenkohl. Schneidet dazu die Strünke ab und entfernt die unschönen äußeren Blätter. Wenn Ihr die Strünke nun noch kreuzförmig einschneidet, wird er auch am unteren Ende schön gar.
Honig, Harissa, Olivenöl und Salz werden zu einer Marinade verquirlt. Falls der Honig nicht flüssig ist, löst Ihr ihn vorher kurz mit einem Schluck heißem Wasser auf. Den Rosenkohl mit der Marinade vermischen und auf einem Backblech verteilen. 40 Minuten im Ofen garen, nach 20 Minuten einmal durchrühren.
Tahini mit dem Joghurt vermischen. Mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und ggf. einem Schuss Olivenöl abschmecken. Zusammen mit den Rosenkohl servieren.
Die Geheimzutat… Räucherlachs-Flocken
Falls Ihr Euch bei den Bildern fragt, was genau diese orange-farbenen Raspel sind… sie stehen zwar nicht im Rezept, haben meinen Teller aber noch einen richtigen Kick gegeben: Räucherlachs-Flocken! Klingt abenteuerlich, ist aber ein ganz hervorragender Umami-Boost bei dem sonst vegetarischen Rezept.
Ich habe dazu ein Päckchen Räucherlachs (BIO, versteht sich) mithilfe einer Tupperdose zu einem soliden Block gefroren. Anschließend habe ich den Block und die Schale einer halben unbehandelten Zitrone fein geraspelt, auf einem Blech mit Backpapier verteilt und langsam im Ofen getrocknet. Bei 70 °C etwa 4 h lang. Dazwischen müsst Ihr die Masse immer mal wieder mit den Fingern auflockern, damit sie gleichmäßig austrocknen kann.
Die Flocken halten sich seit mittlerweile 2 Wochen problemlos in einem luftdicht verschließbaren Weckglas.