Hand aufs Herz – ich hab absolut keinen veganen Blog. Auf dieses vegane Kuchenrezept für Tahini-Blondies mit weißer Schoki bin ich aber trotzdem sau-stolz. Seit ich zusammen mit Daniel zunehmend bewusster mit tierischen Produkten umgehe (und zudem zwei Veganer bei mir im Büro sitzen), probiere ich nämlich neugierig und unermüdlich aus, wie weit man ohne diese kommt. Diese veganen Blondies mit Tahini sind „passiert“, als ich ei-frei backen wollte. Sie kommen ohne Eier (und ohne Fertig-Ersatzprodukte) und ohne raffinierten Zucker aus. Trotzdem sind sie richtig schön saftig geworden und sind jetzt offiziell mein Einsteiger-Modell, wenn es ans Backen ohne Ei und Co. geht.
Veganer Kuchen ist nämlich tatsächlich etwas, was ich mir bislang nicht so recht vorstellen konnte. Ich gebe auch zu, dass ich dahingehend viel an Ersatzprodukte wie Eipulver dachte. Einen solchen Kuchen ohne Eier konnte ich mir schlichtweg nicht vorstellen. Zugegebenermaßen habe ich aber auch nie wirklich recherchiert, wie es anders gehen könnte.
Veganer Kuchen – beim Backen Eier ersetzen?
Stellt sich raus, dass es jede Menge natürlicher Zutaten gibt, die für ordentlich Bindung in veganem Kuchen sorgen können. Apfelmus und Bananen können ein Ei ersetzen. Aber auch Floh-, Chia- und Leinsamen, mit Wasser zermörsert oder püriert, funktionieren prima. Wer dazu mehr wissen möchte, schaut einmal bei diesen Ei-Alternativen nach der passenden Lösung. Ich habe mich bei den Tahini-Blondies für Leinsamen und Wasser entschieden. Besonders cool dabei finde ich, dass es (anders als Banane und Co.) das Resultat nicht geschmacklich beeinflusst. Allerdings muss man darauf achten, dass das Resultat am Ende nicht zu „mager“ schmeckt. Also ordentlich Nüsse, Fette und Zucker dran – Kuchen ist Kuchen 😉
Tahini-Blondies mit weißer Schokolade
Wem Blondies kein Begriff sind: Saftig und gehaltvoll wie Brownies, nur ohne dunkle Schokolade. Für die nötige Reichhaltigkeit sorgen in meinem Rezept eine gute Portion Tahini (Sesammus) und weiße Schokolade. Statt weißem Zucker habe ich Dattel-Püree verwendet. Im Vergleich zu raffiniertem weißen Zucker bringen Datteln eine tiefere, „dunklere“ Süße in den Teig. Zuckertechnisch zwar jetzt auch nicht gesünder als reiner Zucker – trotzdem eine schöne Alternative zum Industrieprodukt!
Rezept Tahini-Blondies mit weißer Schokolade (für 28 Ø Springform)
Ihr benötigt:
- 3 EL Floh- oder Leinsamen
- 120 g Tahini (Sesampaste)
- 250 g Datteln, entsteint
- 250 g Margarine
- 100 ml Wasser, Soja- oder andere Pflanzenmilch
- 150 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- 1 TL Natron
- 200 g weiße Schokolade
Die Floh-/Leinsamen, 9 EL Wasser, Datteln, Tahini, geschmolzene Margarine und Wasser/Milch in einer Schüssel vermischen. Mit dem Pürierstab oder im Standmixer schön glatt verblenden. Ich habe momentan nur den Mixer-Aufsatz meines Pürierstabs – damit dauert es ein bisschen, funktioniert aber ganz gut.
Mehl, Backpulver und Natron in einer zweiten Schüssel vermischen und unter die Dattelmischung heben.
Den Backofen auf 175 °C vorheizen und die Backform fetten oder mit Backpapier auskleiden. Die weiße Schokolade entweder hacken und unter den Teig heben. Alternativ über dem Wasserbad schmelzen, zu allerletzt über den Teig in der Backform gießen und (wie bei einem Marmorkuchen) mit einer Gabel leicht einrühren.
25-30 Minuten bei 175 °C backen und mit der Stäbchenprobe den Garpunkt ab der 20. Minute prüfen. Wenn man denkt, sie könnten noch 3-4 Minuten, den Ofen ausmachen. Der Teig backt innen noch ein wenig nach und bleibt auf diese Weise schön saftig.
Veganer Kuchen für Anfänger – mein Fazit
Ich habe die Tahini-Blondies nach dem Auskühlen übrigens in handliche Würfel geschnitten und einen Teil weggefroren. So kann ich sie nach und nach als Snack mit zur Arbeit mitnehmen. Ich denke, dass es mit dem Einfrieren und Auftauen nämlich kein Problem sein dürfte.
Für mein erstes veganes Experiment war ich wirklich super happy mit den Tahini-Blondies. Die Konsistenz ist ein wenig anders, als man es von einem herkömmlichen Kuchen mit Eiern gewöhnt ist. Ich würde es als etwas fester und „gummi-artiger“ bezeichnen. Und man muss die fehlende Reichhaltigkeit der Eier meiner Meinung nach durch etwas mehr Fett und Süße kompensieren. Abgesehen davon werde ich aber zukünftig weiterhin mit solchen pflanzlichen Alternativen spielen. Auch wenn es ohne Butter, Sahne und Käse für mich einfach nicht geht. 😉
Lust auf noch eine Schweinerei mit weißer Schokolade? Diese Brombeer-Tarte wird in ein paar Monaten definitiv nochmal gemacht!