Hurra, das Internet hat mich wieder – mit einem Bärlauch-Zupfbrot zum Verlieben! Spargel und Bärlauch teilen sich momentan einfach die Herrschaft über meine Küche. Täglich gibt es entweder was mit Bärlauch oder mit Spargel. Oder mit beidem, wie beim letzten kulinarischen Donnerstag, von dem ich natürlich berichten und ein paar Rezepte nachliefern werde (die Ravioli mit halbflüssigem Eigelb auf knackigem grünem Spargel waren ein Show-Stopper und mein ganzer Stolz!).
Gestern führte allerdings kein Weg dran vorbei, mir die zwei Bund Bärlauch im Kühlschrank zu schnappen und endlich das Zupfbrot zu backen, dass mir seit 3 Wochen vorschwebte 🙂 Jaja, eeeigentlich wollte ich den längst überfälligen Bericht zum letzten kulinarischen Donnerstag nachliefern, saß auch schon am Tisch… aber irgendwie kam mir da etwas dazwischen. Genauer gesagt ein fluffiges, duftiges Pull-Apart-Bread (zu deutsch: Zupfbrot 😉 ) mit Bärlauch, Spinat und bröseligem Feta. Ich sag mal so: Je ne regrette rien!
Zupfbrot? Mit Bärlauch? Worum geht’s hier eigentlich? 🙂
Falls ihr gelegentlich auf englisch-sprachigen Blogs oder generell auf Pinterest stöbert, habt ihr die diversen Zupfbrot-Varianten bestimmt schon das ein oder andere Mal gesehen. Der Hefeteig wird beim Monkey oder auch Pull-apart Bread nicht als ganzer Laib gebacken, sondern stückchenweise in die Backform gegeben. So hat man die Möglichkeit, das Brot beliebig zu „pimpen“. Ob süß mit Butter, Zimtzucker, Marmelade und Co. oder herzhaft mit Käse, Pesto oder Kräuterbutter – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nach den Backen hat man das perfekte Snack- oder Party-Brot, denn die Teigstücke sind fluffig weich, lassen sich leicht aus der Form zupfen und sind mit einem Haps weg – genial!
Ich persönlich stehe ja total auf die Variante mit Butter, Zucker und Zimt! Wie Zimtschnecken, nur mit weniger Kruste, dafür aber viel mehr flauschigem Innenleben. Und seien wir ehrlich, um das saftige Innere geht es doch wohl bei Zimtschnecken! 😀 Gestern war mir aber weniger nach Zimtschnecken als – welch Überraschung! – nach Bärlauch zumute. Und da ich ohnehin Bärlauchbutter machen wollte, hab ich vorher einfach mal eine Portion Standard-Ciabatta-Teig angesetzt. So here we go!
Rezept Bärlauch-ZupfBrot (für eine Kastenform)
Ihr benötigt:
- 500 g Mehl (+ etwa 50 g zum Kneten und Ausrollen)
- 1/2 Würfel Hefe
- 3 TL Zucker
- 1 TL Salz
- 20 g Walnüsse
- 20 ml Olivenöl
- 1 Bund Bärlauch
- grobes Meersalz
- 100 g Butter
- ca. 120 g Blattspinat, frisch
- 150 g Feta
Schritt I: Bärlauch-ZupfBrot – Der Teig
Gebt zunächst die 3 TL Zucker in ein Glas mit 300 ml lauwarmem Wasser. Bröselt den halben Hefewürfel hinein und verrührt alles, bis die Hefe und der Zucker sich komplett aufgelöst haben. Siebt die 500 g Mehl in einer große Schüssel und gebt 1 TL Salz dazu.
Auf dem Hefe-Zucker-Wasser-Gemisch dürfte nach ein paar Minuten ein fein-schaumiger Film zu sehen sein. Gratulation, Eure Hefe lebt! 😀 Gebt nun den Glasinhalt zum Mehl und vermengt alles mit einer Gabel oder den Händen und lasst es abgedeckt 1,5 h an einem warmen Ort gehen.
Schritt II: Bärlauch-ZupfBrot – die Füllung
Im Grunde machen wir eine Bärlauchbutter, mit der wir unser Zupfbrot gleich füllen werden. Wenn Ihr Euch also für die nächsten Tage und Wochen versorgen wollt, macht’s wie ich und bereitet die dreifache Menge zu!
Benutzt entweder einen Mörser oder einen guten Mixer, um Bärlauch, Walnüsse, grobes Meersalz und Olivenöl zu einer glatten, sämigen Paste zu verarbeiten. Falls Ihr ein richtiges Bärlauch-Pesto haben möchtet, gebt ihr an dieser Stelle einfach Parmesan nach Belieben dazu und verarbeitet es mit den übrigen Zutaten.
Zerlasst nun die Butter in einem kleinen Topf und gebt Euer Bärlauch-Gemisch dazu. Gut umrühren und voilà – fertig ist Eure Bärlauchbutter!
Zerbröselt nun noch die 150 g Feta, wascht und putzt Euren Blattspinat und es kann losgehen…
Schritt III: 3, 2, 1 – ZupfBrot!
Heizt den Ofen auf 160 °C vor und fettet Eure Kastenform.
Der Hefeteig dürfte sein Volumen mittlerweile verdoppelt haben. Gebt ihn auf eine bemehlte Arbeitsplatte und knetet ihn mit etwas zusätzlichem Mehl noch einmal durch. Falls er noch zu „latschig“ und flüssig ist, arbeitet noch ein wenig mehr Mehl ein. Nun rollt ihr ihn aus: Etwa 1 cm dick und an der schmalen Seite doppelt so breit wie Eure Kastenform.
Verteilt die Bärlauchbutter großzügig auf dem Teig.
Nun wird der Feta darüber verteilt.
Schneidet den Teig nun in Kacheln, etwa so breit und hoch wie der Durchmesser Eurer Kastenform. Nicht zu pingelig sein, beim Backen „verwächst“ sich das eh und Euer Zupfbrot wird am Ende super aussehen, versprochen! Jetzt geht’s ans Stapeln!
Nehmt Euch die Form, dreht sie aufrecht und stapelt: Teigschicht, 3-4 Spinatblätter, Teigschicht, Spinat, Teigschicht… Ihr wisst schon 😀 Auch hier gilt – es darf hier und da ruhig etwas rausschauen. Der Spinat wird crispy und der Käse macht ne tolle Kruste! Stellt die Form kurz ab und schauet, dass alles gleichmäßig darin verteilt ist, bevor ihr das Bärlauch-Zupfbrot in den Ofen schiebt.
Nach 40-45 Minuten könnt ihr Euer Bärlauch-Zupfbrot aus dem Ofen ziehen und genießen!